Das Eierhäuschen im Spreeparkgelände: neue Chancen für das einstige Ausflugslokal
Ein großer Dank gilt dem Liegenschaftsfonds Berlin und der Senatsverwaltung für Finanzen: Sie haben den Spreepark wieder zurück ins Land Berlin geholt. Man möchte meinen: er war ja nie weg. Ja, Thema war er immer. Umstritten, aber immer voller Hoffnung: nämlich, dass sich wieder etwas bewegt. Und da passierte jahrelang nichts. Das Land hat den Knoten um den Spreepark wieder zum Platzen gebracht: jetzt eröffnen sich neue Chancen für das Gelände.
Die Meldung kam völlig überraschend: Das Land Berlin hat den Erbbaurechtsvertrag für den Spreepark im Plänterwald wieder zurückgekauft. Hinter den Kulissen wurde der geniale Coup in den letzten Monaten vorbereitet und zum Erfolg geführt: völlig unaufgeregt hat der Liegenschaftsfonds das heute gemeldet. Es muss ein wahres Abenteuer gewesen sein, denn es war eine völlig vertrackte Situation aufzulösen. Es war wohl auch ein Krimi. Ansprüche der Deutschen Bank in Millionenhöhe, offene Grundsteuern beim Finanzamt und ein lang-lang-langfristiger Erbbaurechtsvertrag. Dazu kam die ein oder andere zwielichtige Gestalt, die mit dem Park etwas zu tun hatte oder haben wollte. Kaum jemand glaubte daran, dass sich hier noch einmal etwas bewegen könnte und vor allem: dass der Spreepark wieder erblühen könnte. Dem Verfall des Parkes, insbesondere des historischen Eierhäuschens musste man mit Tränen in den Augen zuschauen. Immer wieder gab es Versuche, dass Eierhäuschen wenigstens aus dem Erbbaurechtsvertrag herauszulösen - gescheitert. Nun stehen wieder alle Möglichkeiten offen: eine eigene Entwicklung des Ausflugslokals über einen eigenen Bebauungsplan scheint wieder möglich. Und für das große übrige Gelände: das beste Konzept, die beste Idee und jemand, der die Umsetzung leisten kann sollte den Zuschlag erhalten. Dazu sollte jetzt unaufgeregt ein konstruktives und strukturiertes Verfahren gewählt werden, in dem die Chancen für das Gelände ausgelotet werden und ein seriöser Investor gefunden wird. Ja, es wäre toll, wenn es einen kleinen, einen feinen Familienpark geben könnte. Das fehlt in Berlin - und der Spreepark im Plänterwald im Herzen Berlins wäre der beste Standort dafür. Das ist eine Einladung an diejenigen, die Berlin an einer spannenden Stelle weiterentwickeln wollen - in einem spannenden Umfeld zwischen Innenstadt und Flughafenregion.
Dem Kauf des Erbbaurechts durch das Land Berlin muss nun noch das Abgeordnetenhaus zustimmen. Ich bitte die Mitglieder des Abgeordnetenhauses dies zu tun und dem Spreepark damit neue Chancen zu geben. Danach kann dann in enger Zusammenarbeit zwischen Bezirk und Senat das Verfahren zur Auswahl der besten Konzepte für das Gelände überlegt werden. Morgen wird es noch kein Ergebnis geben, aber die Zeit für ein ruhiges und transparantes Verfahren haben wir jetzt auch noch.
