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SPD Köpenick-Nord

Straßenschild zum Gedenken an Alwin Gerisch an seinem 90. Todestag am 8.8.2012

Bezirk

 

Karl Alwin Gerisch (*14.3.1857 in Rautenkranz, +8.8.1922 in Berlin-Treptow) war Sohn eines Waldarbeiters, Maschinenschlosser, kam nach 1880 nach Berlin. Gerisch war von 1885 bis 1892 Vorstandsmitglied im Metallarbeiterverband Berlin, war Mitbegründer der SPD, von 1890 bis 1892 mit Paul Singer Vorsitzender der SPD und bis 1917 Mitglied im Parteivorstand. In den Jahren von 1894 bis 1898 und von 1903 bis 1906 war er Mitglied des Reichstages. Von 1906 bis 1918 war er Mitglied der Treptower Gemeindevertretung. Für die erste demokratisch gewählte Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Treptow im Jahre 1920 trat er ebenfalls an, wurde gewählt und ihr Alterspräsident.

Gerisch war zudem Autor politischer Erzählungen über die Not im Arbeitermilieu. Unter dem Pseudonym A. Ger veröffentlichte Gerisch volkstümliche politische Erzählungen und Romane, die ein Bild von der Not und vom Elend im Erzgebirge vermittelten.
Mitte der 1880er zog Gerisch nach Baumschulenweg (nach Recherchen des Heimatmuseums Treptow in der Behringstr. 48) und lebte dort bis zu seinem Tod 1922. Sein Grab befand sich bis Anfang der 1990er Jahre auf dem Friedhof Baumschulenweg.

Maschinenschlosser, Metallarbeiterverbands-Funktionär, SPD-Gründer, Parteivorsitzender, Kassierer, Reichstagsabgeordneter, Gemeindevertreter, Parteivorstandssekretär, Bezirksverordneter, politischer Schriftsteller - kurz: Gerisch war ein bedeutender Akteur der Arbeiterbewegung und hat die poltische Entwicklung seiner Zeit nachhaltig beeinflusst.

2012 jährte sich im März sein 155. Geburtstag und am 8. August 2012 ist sein 90. Todestag. Kurz nach seinem Tod erfolgte 1926 ihm zu Ehren die Umbenennung der Straße 83 in Baumschulenweg in Alwin-Gerisch-Straße. Acht Jahre später wurde die Alwin-Gerisch-Straße von den Nationalsozialisten während ihrer Herrschaft in den benachbarten Heidekampweg eingegliedert.

In Gerischs Geburtsort Rautenkranz ist eine der zehn Straßen im Dorf nach ihm benannt. Die BVV Treptow-Köpenick beschloss im März diesen Jahres zu Ehren Gerischs die ehemalige Alwin-Gerisch-Straße mit einem Straßennamenszusatzschild zu versehen.

Gabriele Schmitz, SPD-Bezirksverordnete und Initiatorin des Erläuterungsschildes, freut sich dass in Baumschulenweg bald wieder an den großen Politiker erinnert wird und musste entsetzt feststellen , "...dass es auch im Jahre 2012 wieder die Nationalsozialisten mit ihren zwei Stimmen in der BVV waren, die gegen ein Gedenken an Alwin Gerisch votierten."

Das Schild wird am Mittwoch, dem 8.8.12 um 13 Uhr an dem Straßenschild im Heidekampweg 15 (gegenüber der Kreuzung Schraderstraße) in Baumschulenweg eingeweiht.

Als Redner werden der BVV-Vorsteher Siegfried Stock sowie der Bezirksbürgermeister und SPD-Kreisvorsitzende Oliver Igel an Gerischs Wirken erinnern.

Die Zeremonie ist öffentlich.

 

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