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SPD Köpenick-Nord

Zwangsvereinigung zur SED - kein Ruhmesblatt der Demokratieentwicklung

Geschichte


Oliver Igel, Kreisvorsitzender der SPD Treptow-Köpenick

Anlässlich des 65. Jahrestages der Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED am 21. April erklärt der SPD-Kreisvorsitzende von Treptow-Köpenick, Oliver Igel:

Die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" (SED) war ein Rückschlag für die Demokratie Deutschlands. Die unter Druck durchgesetzte Vereinigung der beiden Parteien war auch ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die nach den furchtbaren Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges auf eine starke Partei des Friedens hofften und ehrlich daran glaubten, sie in der SED zu finden. Die systematisch einsetzenden Verfolgungen von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die nicht mit dem Strom schwimmen wollten und die Verhöhnung all dessen, was sozialdemokratisch war, zeigten ganz deutlich, dass es nicht um Frieden und Demokratie ging, sondern allein um Durchsetzung der Macht auf dem Weg zum Kommunismus. Wer heute wieder von "Wegen zum Kommunismus" fabulieren sollte, sollte sich an die ersten Opfer dieses Weges zum Kommunismus erinnern.

Wir erinnern anlässlich des Jahrestages der Zwangsvereinigung an alle mutigen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die sich der Zwangsvereinigung und dem Weg dahin widersetzten und dafür Repressalien und Verfolgungen in Kauf nahmen.

Vor wenigen Wochen haben wir in Treptow-Köpenick mit einer Straßenbenennung an den ersten frei gewählten Bezirksbürgermeister von Treptow nach dem Zweiten Weltkrieg, Erwin Bennewitz (1902-1980), erinnert. Der Gegner der Zwangsvereinigung war ein doppelt Verfolgter: in der Zeit des Nationalsozialismus wurde er verfolgt und verhaftet, nach 1945 wurde er aus dem Amt als Bezirksbürgermeister verjagt.

In Dankbarkeit erinnern wir an alle Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die auch nach der Zwangsvereinigung die Arbeit mit und in der SPD fortsetzten, was aufgrund des Vier-Mächte-Status der Stadt Berlin bis zum Mauerbau möglich war. Wir erinnern auch an diejenigen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die nach der Schließung der SPD-Kreisbüros im Ostteil Berlins nach dem Mauerbau die letzten Hinweise auf die Sozialdemokratie tilgen mussten. Sie alle sind Symbole dafür, dass der Beginn dieser Geschichte - die Zwangsvereinigung - wahrlich kein Ruhmesblatt für die Demokratieentwicklung war.

 

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