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SPD Köpenick-Nord

Erinnerung an die "Köpenicker Blutwoche"

Geschichte

Bei der Gedenkveranstaltung der SPD Köpenick Nord sprach auch der frühere Regierende Bürgermeister Walter Momper.

In dieser Woche wurde an den 80. Jahrestag der Köpenicker Blutwoche erinnert. In der Gedenkstätte "Köpenicker Blutwoche", dem früheren Amtsgerichtsgefängnis in der Puchanstraße, wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eine neue Dauerausstellung des Bezirks eröffnet. Die SPD Köpenick Nord und die SPD-BVV-Fraktion erinnerte in einer weiteren Gedenkveranstaltung an die Opfer des SA-Terrors im Juni 1933.

Im Juni 1933 gingen in Köpenick die Nazi-Mörder um. Es war eines der ersten Zeichen systematischer Brutalität von Nationalsozialisten in Deutschland. Wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurden missliebige Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschafter, Juden, Christen und weitere Andersdenkende von der SA verfolgt, brutal misshandelt und grausam ermordet. Reichsinnenminister Frick erklärte am 22. Juni 1933 die SPD zur „staats- und volksfeindlichen Partei“ – die SPD wurde damit faktisch verboten. Das kann auch als Startsignal für die „Köpenicker Blutwoche“ gelten, denn die SA schlug in diesem Moment zu und begann ihren Folter- und Mordzug in Köpenick. Mindestens 23 Menschen wurden auf diese Weise aus dem Leben gerissen. Die SA-Gruppen hatten sich mehrere hundert Regimegegner ausgesucht, die sie in einer systematischen Aktion aufsuchten und in SA-Lokale verschleppten. Dort wurden sie geschlagen und getreten. Als die SA in das Haus des sozialdemokratischen Gewerkschafters Johann Schmaus eindrang, schoss Sohn Anton in Notwehr drei SA-Leute nieder und flüchtete aus seinem Haus. Anton wurde schließlich von der SA gefangen, angeschossen und misshandelt. An den Spätfolgen starb er Anfang 1934. Noch während der Köpenick Blutwoche im Juni 1933 starb der Sozialdemokrat und frühere Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin, Johannes Stellung. Das SPD-Parteivorstandsmitglied wurde im berüchtigten SA-Lokal Seidler gefoltert. An der Folterung waren in einer Nacht bis zu 150 SA-Leute beteiligt. Stelling wurde erschossen und mit einem Stein beschwert in der Dahme versenkt. Am 1. Juli wurde die Leiche aus dem Fluss geborgen.
Die Opfer der Köpenicker Blutwoche sind heute nicht vergessen - im Gegenteil im Berliner Themenjahr "Zerstörte Vielfalt" wird an die Ereignisse in Köpenick auch überregional erinnert. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Dauerausstellung in der Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche viele interessierte Besucherinnen und Besucher gewinnt.
Bei einer Veranstaltung der SPD Köpenick Nord erinnerte der frühere Regierende Bürgermeister Walter Momper an die damaligen Ereignisse. Die Neuköllner Falken, die die Veranstaltung musikalisch gestalteten, erinnerten an Neonazis, die noch heute ihr Unwesen treiben. Das Neuköllner Anton-Schmaus-Haus war mehrmals Opfer von Brandanschlägen von Rechtsextremen.

 

Homepage Oliver Igel

 
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